Lügenpresse ist das Unwort des Jahres

Das Wort „Lügenpresse“ ist von einer Jury unter dem Vorsitz der Sprachwissenschaftlerin Nina Janich am Dienstag in Darmstadt zum Unwort des Jahres 2014 ernannt worden.

Das Wort wurde von den Demonstranten der Pegida Märsche in Dresden kreiert und sollte darauf hinweisen, daß aus Sicht der Pegida Initiatoren nicht offen über die Absichten berichtet wurde. Das in der Presse diese belanglose Nominierung von ein paar Menschen so aufgegriffen wurde zeigt, wie sehr die Presse in Deutschland wirklich auf Pegida einschlägt. Man mag die Personen und Rechtsradikalen Mitläufer verurteilen, doch es sind überwiegend Menschen mit Ängsten, die da protestieren.

Und diese Menschen wurden von der Presse von Anfang an in die rechtsradikale Ecke gestellt. Damit mich niemand falsch versteht: ich verurteile jegwede Form von Radikalismus und Ausländerfeindlichkeit. Ohne Zuwanderung würde Deutschland ein großes Stück Kultur fehlen. Und wirtschaftlich sind die Migranten gar nicht zu ersetzen, was von vielen ebenfalls übersehen wird.

Kritik an der Presse steht im Vordergrund

Mir geht es um die Art, wie die deutsche Presse über die Demonstrationen berichtet hat. Es wurde nicht gefragt, welche Gründe die Leute auf die Straße treibt, sondern gleich der übliche „das müssen Rechtsradikale sein “ Reflex verbreitet. Kein Wunder, daß sich kaum ein Demonstrant bereit erklärte mit den Medien über die Gründe zu reden.

Halt, doch einen gab es ja! Einen RTL Reporter, der lauthals rechte Parolen gröhlend dann auch noch so dumm war, anderen Kollegen ein Interview zu geben. Das nennt sich dann Qualitätsjournalismus!!! Erst lauthals selber Parolen brüllen und dann darüber berichten, daß es da so einige gegeben hat, die rechte Parolen verbreitet haben. Wow.

Es ist richtig, daß kritisch über Pegida berichtet wird, aber manchmal geht die Presse wirklich zu weit in der Sucht nach schlagzeilenreifen Ereignissen!